Deutschland der Papierverschwender
Weltweit liegen die Deutschen auf dem 3. Platz der Weltpapiersünder.
Vor uns liegen nicht etwa die USA, nein Österreich und dann der Spitzenreiter Belgien. Und unser Abstand zu Belgien ist nicht sehr groß. In 2014 wurden mehr als 251 Kilogramm Papier pro Kopf verbraucht. Die Tendenz ist in den letzten Jahren steigend. Zum Vergleich: 1950 wurden nur 32 Kilogramm pro Kopf verbraucht.
Können Sie sich vorstellen das Sie jährlich so viel Papier verbrauchen, dass für Sie acht 12 Meter hohe Bäume gefällt werden?
So viel „Rohmaterial“ wird pro Kopf benötigt. Die Digitalisierung hat einen positiven Einfluss auf den Papierverbrauch genommen, so stellte die Zeitungsindustrie einen Rückgang im Papierverbrauch fest. Mehr Menschen greifen auf E-Papers zurück um sich über das aktuelle Geschehen auf der Welt zu informieren. In 2001 wurden für den Zeitungsdruck in Deutschland 2,9 Mio. Tonnen Papier benötigt und 15 Jahre später 1 ganze Tonne weniger.
Der Gesamtverbrauch an Papier lag 2016 bei 20,5 Millionen Tonnen in Deutschland
Die Altpapierentsorger gaben an im gleichen Jahr 15,4 Millionen Tonnen Altpapier gesammelt zu haben; das entspricht einer Rückläuferquote von fast 75%. Ein Punkt über den sich kaum jemand Gedanken macht sind Kassenzettel, dabei werden auf dem europäischen Markt jährlich 200.000 Tonnen Kassenzettel verbraucht. Kassenzettel die auf Thermopapier gedruckt wurden gehören sogar in den Restmüll und nicht ins Altpapier. Sie können nicht wiederverwertet werden, da sie giftige Chemikalien enthalten. In einigen Supermarktketten wird man mittlerweile gefragt, ob man den Kassenzettel haben möchte und wenn man verneint, wird dieser gar nicht erst gedruckt (z.B. in REWE und Penny-Märkten). In den meisten Fällen ist es jedoch so, dass man verneint, der Bon gedruckt wird und dann im Mülleimer hinter der Kasse verschwindet. Und das in Zeiten der Digitalisierung!
Quellen zum statistischen Hintergrund:
Naturzyt
Regenwald
Umweltbundesamt
Finnland
WWF
Statista